Kalkschulter (Tendinosis calcarea)
OCP Kassel
Bei der Kalkschulter (Tendinosis calcarea) kommt es zu Einlagerungen von Kalkkristallen im Bereich der Sehnenplatte, zum Teil auch im Schleimbeutel. Die Patienten haben häufig plötzlich einsetzende Schmerzen, auch nächtliche starke Schmerzen. Die Diagnose wird durch eine Röntgenaufnahme der Schulter gestellt. Wie bereits beim Impingementsyndrom erwähnt, erfolgt zunächst eine nicht operative Behandlung mit Injektionsbehandlungen, Krankengymnastik, medikamentöser Therapie. Zusätzlich kann eine fokussierte Stoßwellenbehandlung bei der Kalkschulter durchgeführt werden. Diese führt relativ häufig zu einer Auflösung des Kalkdepots. Das Kalkdepot wird teilzertrümmert und der Körper kann dann den Rest des Kalkdepots selber abtransportieren. Sollten diese Maßnahmen zu keiner Verbesserung der Beschwerden über einen längeren Zeitraum, d.h. sechs Monate, führen, ist ein operativer Eingriff angezeigt.
Operation bei Kalkschulter
Wie bereits bei dem operativen Vorgehen zur schmerzhaften Schulterenge dargestellt, erfolgt die Schultergelenksspiegelung und dann die Schleimbeutelspiegelung der Schulter. Das Kalkdepot wird exakt geortet, ggf. durch einen Faden, der über den Gelenkinnenraum eingeführt wird oder durch einen Nadeltest während der Operation, wobei die Nadel durch den Schleimbeutel geschoben wird und das Kalkdepot dann aufgesucht wird. Das Kalkdepot wird oberflächlich eröffnet und dann mit Instrumenten, wie dem „Shaver“ und „scharfen Löffeln“ ausgeräumt.
Oft kann nicht das gesamte Kalkdepot ausgeräumt werden. In der Regel reicht es aber aus, wenn das Kalkdepot dekomprimiert wird und ein größerer Anteil entfernt wird, da das Restkalkdepot dann vom Körper selber abgebaut wird. Begleitend wird der entzündete Schleimbeutel entfernt und im Falle einer knöchernen Einengung der Sehnengleitbahn eine Acromioplastik, d.h. eine Erweiterung des Schulterdaches, durchgeführt.
Die Nachbehandlung entspricht der Nachbehandlung des Impingementsyndroms (Schulterengpass).