Beschwerden an der Hand

Erkrankungen an Hand und Handgelenk stellen die Orthopädie seit jeher vor große Herausforderungen. Da es hier zahlreiche Gelenkverbindungen gibt, erfordert eine Operation in diesen kleinen Gelenkräumen eine spezielle Ausbildung mit der Fachbezeichnung „Handchirurgie“.

Verletzungen, Erkrankungen sowie Fehlbildungen sind es, die oft starke Beschwerden bis hinauf zur Schulter verursachen können.

Karpaltunnelsyndrom (KTS)

Durch eine Einengung des mittleren Unterarmnervs wird ein Taubheitsgefühl verursacht. Dieses Gefühl der „eingeschlafenen Hand“ tritt vor allem nachts in Erscheinung und kann Schmerzen bis hin zur Schulter bereiten.

Da das Feingefühl fehlt, ist die Feinmechanik dieser Hand oft merklich eingeschränkt.

Um festzustellen, ob es sich tatsächlich um ein Karpaltunnelsyndrom handelt, sollte eine neurologische Untersuchung mit Messung der Nervenleitgeschwindigkeiten erfolgen. Bei einer leichten Form kann zunächst eine Orthesenversorgung (Stützapparat) erfolgen. Sollten die Beschwerden trotzdem andauern und zu starken nächtlichen Beschwerden oder sogar zu Funktionseinschränkungen der Hand führen, erfolgt eine operative Versorgung mit Dekompression des Nervus medianus. Hierbei wird die Sehnenplatte über dem Nerventunnel am Handgelenk eingekerbt, sodass der gestauchte und gedrückte Nerv befreit wird.

Tendovaginitis stenosans oder Schnappfinger

Ein Finger oder der Daumen können nur gegen einen schmerzhaften Widerstand gestreckt werden. Ein kleiner Schnitt in das Ringband des betroffenen Fingers schafft wieder Platz für die Fingerbeugesehne und somit ihre Funktion.

Ganglien oder Überbeine

Ein allseits bekanntes Problem stellen die sogenannten Überbeine dar.

Je nach Lage und Ausprägung führen sie zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Ein Ganglion ist eine Ausstülpung der weichen Gelenkhäute, die mit Flüssigkeit (Synovialflüssigkeit) aus den Gelenken, einer Gelenkschmiere, gefüllt sind.

Meist entsteht ein sogenanntes Überbein am Handrücken, aber auch die Beugeseite der Hand und die Fingergelenke können betroffen sein. Theoretisch können Überbeine auch an anderen Gelenken des Körpers auftreten, was aber nur in sehr seltenen Fällen bekannt ist.

Vor allem junge Erwachsene zwischen 20 und 40 Jahren sind von Handgelenksganglien betroffen. Frauen sind doppelt so häufig betroffen als Männer. Grundsätzlich können sich Ganglien in jedem Lebensalter bilden, auch bei kleinen Kindern.

Ambulante OP

Viele der handchirurgischen Operationen werden ambulant durchgeführt. Auch am Handgelenk, abhängig vom Krankheitsbild und dem Eingriff, ist eine ambulante Operation möglich. Sie können die Klinik schon nach einigen Stunden wieder verlassen und die Nacht im eigenen Bett verbringen. Die Wundheilung ist in der Regel so problemlos, dass die kleinen Narben nach Monaten oft nur durch fachkundige Augen zu erkennen sind.

Nachbehandlung

Je nach Eingriff besteht die Nachbehandlung aus Ruhigstellung mit anschließender Krankengymnastik.

Wann ist eine Operation angezeigt?

Ob letztendlich ein operativer Eingriff nötig ist, um ihre Beschwerden zu lindern, wird im Vorfeld von unseren Fachärzten anhand eingehender Diagnostik und selbstverständlich gemeinsam mit Ihnen genauestens erörtert.

Zögern Sie nicht, uns Fragen zu stellen. Als Fachärzte beraten wir Sie gern in unserer orthopädisch-chirurgischen Praxisklinik Kassel!

Verwandte Themen:

ocp-kassel-hand-handgelenksoperationen

Handgelenksoperationen